Die häufigste Krebsdiagnose bei Männern

Jedes Jahr erkranken in der Schweiz etwa 7400 Männer an Prostatakrebs. Damit ist diese die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Männern. Wie erfolgt die Früherkennung und Behandlung von Prostatakrebs?

Krebsliga Schweiz

04. März 2025

eine Hand hält ein blaues Band
Die blaue Schleife steht für Männergesundheit und Krebsprävention. (Symbolbild: Adobe Stock)

Die Prostata gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie liegt unterhalb der Harnblase und umgibt den obersten Abschnitt der Harnröhre.

Die Prostata produziert einen Teil der Samenflüssigkeit. Sie bildet auch das prostataspezifische Antigen (PSA). Das PSA verflüssigt den Samenerguss. 

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?
Einige Faktoren können das Krankheitsrisiko erhöhen: 

  • Alter: ist der wichtigste Risikofaktor bei Prostatakrebs 
  • Prostatakrebs in der Familie: wenn der Vater erkrankt ist 

Gibt es Möglichkeiten zur Prävention von Prostatakrebs?
Bis heute sind leider keine Möglichkeiten zur Vorbeugung von Prostatakrebs bekannt.

Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährung und Bewegung – das heisst der Lebensstil – lassen sich beeinflussen. Mit einer gesunden Lebensweise und dem Vermeiden bestimmter Risiken kann daher das Erkrankungsrisiko für einige Krebsarten gesenkt werden.

Gibt es Möglichkeiten zur Früherkennung von Prostatakrebs?
Mit Untersuchungen zur Früherkennung kann Prostatakrebs frühzeitig erkannt werden. Wird Prostatakrebs in einem frühen Krankheitsstadium festgestellt, kann er oft erfolgreich behandelt werden.

Die Früherkennung ist unter Fachpersonen umstritten. Es gibt aktuell keine einheitliche Meinung darüber, ob und in welcher Form solche Untersuchungen empfohlen werden sollen.

Personen mit erhöhtem Risiko sollten ab dem 40. Lebensjahr mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt über die Vor- und Nachteile der Früherkennung sprechen. Ein erhöhtes Risiko haben Personen, deren Vater an Prostatakrebs erkrankt ist.

Ob ein Mann Früherkennungsuntersuchungen durchführen möchte oder nicht, ist ein individueller Entscheid. Wichtig ist, dass dieser Entscheid nach umfassender Aufklärung über die Vor- und Nachteile einer Früherkennung von Prostatakrebs gefällt wird.

Welche Symptome und Beschwerden können auf Prostatakrebs hinweisen?
Prostatakrebs wächst in der Regel langsam. Es ist deshalb häufig, dass Prostatakrebs während Jahren in einem frühen Krankheitsstadium verbleibt und keine Beschwerden oder Symptome verursacht.
 
Eine gutartige Vergrösserung der Prostata, Prostataentzündungen oder Prostatakrebs können folgende Beschwerden und Symptome verursachen: 

  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen 
  • häufiges Wasserlassen 
  • Schmerzen beim Wasserlassen 
  • Blut im Urin 
  • blutiger oder schmerzhafter Samenerguss

Diese Beschwerden solltest du bei deiner Ärztin oder deinem Arzt abklären lassen. 

Wie wird Prostatakrebs diagnostiziert?
Beim Verdacht auf Prostatakrebs werden unterschiedliche Untersuchungen gemacht. Im Einzelfall werden nicht alle hier beschriebenen Untersuchungen durchgeführt: 

  • körperliche Untersuchung: Abtasten der Prostata 
  • Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut 
  • Magnetresonanztomografie (MRT) 
  • Gewebeentnahme der Prostata (Prostatabiopsie) 
  • Computertomografie (CT) 
  • Positronen-Emissionscomputertomografie (PET-CT) 

Wie wird Prostatakrebs behandelt?
Die Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebs sind: 

  • Aktives Überwachen (Active Surveillance): Die Krebserkrankung wird beobachtet und regelmässig kontrolliert. Eine aktive Behandlung wird erst durchgeführt, wenn das Wachstum des Tumors fortschreitet oder beim Wunsch nach einer Behandlung. 
  • Abwartendes Beobachten (Watchful Waiting): Im Vordergrund steht dabei die Erhaltung der Lebensqualität, nicht die Behandlung des Prostatakrebses. Wenn keine Beschwerden auftreten, werden keine Kontrollen wie PSA-Test gemacht. 
  • Operation: Entfernung der Prostata 
  • Strahlentherapien: Bestrahlung von aussen, Bestrahlung von innen (Brachytherapie), Radionuklidbehandlung, Lutetium-PSMA-Behandlung 
  • Medikamentöse Therapien: Antihormonelle Therapien, Chemotherapie 
  • Im Rahmen von klinischen Studien: Zielgerichtete Therapie, hoch intensiv fokussierter Ultraschall (HIFU) 

Diese Behandlungen werden einzeln oder kombiniert angewandt. Werden sie kombiniert, kann das gleichzeitig oder nacheinander geschehen.