Wie hängen Krebs und Ernährung zusammen?

Gut zu essen und dabei Zeit mit Familie oder Freundinnen und Freunden zu verbringen, ist für viele Menschen ein Genuss. Aber wenn wir über Essen reden, müssen wir auch über die Gesundheit reden. Was wir essen, und wie viel wir davon essen, hat Einfluss auf unseren Körper.

Krebsliga Schweiz

20. Mai 2025

Zwei herzförmige Schalen gefüllt mit buntem frischem Obst.
Pflanzliche Ernährung senkt dein Krebsrisiko – mit jeder Portion Obst tust du deinem Körper etwas Gutes. (Symbolbild: Adobe Stock)

Sowohl deine Ernährung als auch dein Körpergewicht und dein Bewegungsverhalten können beeinflussen, ob du ein höheres oder niedrigeres Risiko für Krebs hast. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe können dein Krebsrisiko senken. Die Krebsliga orientiert sich an den Empfehlungen des World Cancer Research Fund International. Diese Empfehlungen befassen sich mit der Krebsprävention durch Ernährung.

Was kann mein Krebsrisiko senken?

  • Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte  
  • Milchprodukte  
  • Sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe

Was kann mein Krebsrisiko erhöhen?

  • Übergewicht kann ein Gesundheitsrisiko sein.  
  • Alkoholkonsum ist ein weiteres Risiko.  
  • Viel rotes Fleisch und Wurstwaren zu essen, ist auch schädlich.  
  • Lebensmittel, die stark verarbeitet sind, und zuckerhaltige Getränke sind nicht gesund.  
  • Nahrungsergänzungsmittel sollten mit Vorsicht verwendet werden.  
  • Krebserregende Stoffe können entstehen, wenn Lebensmittel gelagert oder zubereitet werden.

Warum soll ich pflanzliche Lebensmittel bevorzugen?
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es das Krebsrisiko reduziert, wenn du viel Gemüse und Obst isst. Das kann dir auch helfen, Übergewicht zu vermeiden. Denn Übergewicht kann das Krebsrisiko erhöhen. Deshalb sollten Obst, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte drei Viertel deines Tellers ausmachen.

Wie helfen pflanzliche Lebensmittel meiner Gesundheit?
Durch mehr pflanzliche Lebensmittel verringerst du das Risiko, übergewichtig zu werden. Dein Blutdruck wird sinken. Dein Risiko für Herzkrankheiten und bestimmte Krebsarten nimmt ab. Zum Beispiel bekommst du seltener Darmkrebs.

Obst und Gemüse enthalten viele nützliche sekundäre Pflanzenstoffe. Diese geben ihnen ihre Farbe und ihren Geruch. Sie helfen dem Körper, Entzündungen zu bekämpfen. Diese Lebensmittel enthalten viele Vitamine und Mineralien, die gut für die Gesundheit sind. Isst daher täglich Obst und Gemüse – am besten zu jeder Mahlzeit.

Tipps

  • Nimm unterschiedliche Lebensmittel zu dir.  
  • Iss jeden Tag fünf Portionen Obst und Gemüse.  
  • Da Vitamine hitze-, licht- und luftempfindlich sind, isst du Obst und Gemüse nicht nur gekocht, sondern auch roh.  
  • Kaufe regionales Obst und Gemüse, das gerade Saison hat. Es schmeckt besser, wenn es reif geerntet wird, und die kürzeren Transportwege sind besser für die Umwelt.

Wie helfen mir Ballaststoffe?
Ballaststoffe helfen dir, eine gesunde Darmflora aufzubauen. Die Darmflora besteht aus vielen Bakterien, die in unserem Darm leben. Die Medizin nennt das auch das Mikrobiom oder Mikrobiota. Diese Bakterien helfen uns bei der Verdauung. Zum Beispiel zerlegen sie Stoffe, die unser Darm allein nicht verdauen könnte. Es ist gut, wenn die Darmflora viel unterschiedliche Bakterien hat. Dabei helfen die Ballaststoffe.  

So helfen Ballaststoffe:  

  • Dank Ballaststoffen sind wir länger satt.  
  • Ballaststoffe helfen, die Geschwindigkeit des Stuhls auf dem Weg durch den Darm zu regulieren.  
  • Ballaststoffe können auch Stoffe im Darm binden, wie zum Beispiel Gallensäuren.

Tipps

  • Iss Hülsenfrüchte und Vollwertkost, wie etwa Vollkornbrot und Vollkornnudeln. Denn diese Lebensmittel enthalten viele Ballaststoffe.  
  • Beginne langsam, wenn du mehr ballaststoffreiche Lebensmittel essen möchtest. So kann sich dein Darm besser anpassen.  
  • Trinke täglich 1 bis 2 Liter Wasser. Das ist wichtig, wenn du viele Ballaststoffe isst.  

Wirken «Anti-Krebs»-Diäten oder Fasten gegen Krebs?
Es gibt viele Diäten zur angeblichen Krebsvorbeugung. Die ketogene Diät ist eine davon. Dabei meidet man kohlenhydratreiche Nahrung wie Brot, Nudeln, Kartoffeln und Zucker. Andere Diäten fordern, viel Getreide zu essen. Wieder andere basieren nur auf Säften und Rohkost. 

Fasten bedeutet, keine Nahrung zu sich zu nehmen. Dabei musst du aber genug Wasser trinken. Manche fasten für einige Stunden, andere für Tage. Manche fasten regelmässig, andere überhaupt nicht.

Keine Wirkung gegen Krebs
Wissenschaftliche Untersuchungen haben keine Beweise gefunden, dass bestimmte Diäten oder Fasten Krebs vorbeugen oder bei der Bekämpfung von Krebs helfen. Im Gegenteil, Diäten oder Fasten können Gewichtsverlust und Muskelabbau verursachen.

Gibt es «Anti-Krebs»-Lebensmittel?
Viele Lebensmittel wie Knoblauch, Kohl, grüner Tee, Kaffee, Ingwer und Milch enthalten Stoffe, die schützend gegen Krebs wirken können. Um Krebs vorzubeugen, muss man sie jedoch nicht in grossen Mengen verzehren. Für den Körper genügen die Mengen, die wir mit einer ausgewogenen Ernährung zu uns nehmen.

Soll ich Vitamintabletten oder Nahrungsergänzungsmittel nehmen?
Wenn du keinen Mangel hast, solltest du keine Vitamintabletten oder Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Es gibt keinen Beweis dafür, dass sie Krebs verhindern.  

Einige wissenschaftliche Untersuchungen deuten sogar darauf hin, dass Nahrungsergänzungsmittel unter bestimmten Umständen das Krebsrisiko erhöhen können. Die Einnahme einer hohen Dosis Vitamin E oder Selen über längere Zeit kann das Risiko für Prostatakrebs steigern. Beta-Carotin respektive Vitamin A kann das Risiko für Lungenkrebs bei Rauchern erhöhen.

Das gilt dann, wenn du Vitamine oder Ergänzungsstoffe als Tabletten oder Pulver zusätzlich einnimmst. Es gilt nicht, wenn du Vitamine und Mineralstoffe als natürliche Bestandteile von Obst oder Gemüse isst.  

Tipps

  • Iss verschiedene Lebensmittel, um viele unterschiedliche Nährstoffe aufzunehmen.  
  • Achte darauf, nicht zu viele Zusatzstoffe in Produkten wie Fruchtsäften oder Müslis zu dir zu nehmen. Auch das kann zu einer Überdosierung von Vitaminen führen.  
  • Iss reichlich Obst und Gemüse, zusätzlich zu Nüssen und Vollkornprodukten.